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Leseprobe Kirmes 2023
Mamadou hatte echt die Schnauze voll. Er war von seinem kleinen Dorf nahe der neuen Hauptstadt Yamoussoukro nach Abidjan umgezogen, weil er sich von der quirligen Stadt am Meer eine bessere Zukunft erhoffte. Von seinem Großvater Baba Mahid hatte er ein paar Brocken Englisch gelernt, eine Sprache, die der Alte bei seinen diversen Einsätzen als Söldner in unterschiedlichen Armeen gelernt hatte. Seine Hoffnung, als Dolmetscher und Führer für weiße Touristen eine kleine Karriere starten zu können, musste er sehr schnell begraben. Viele seines Schlags mit derselben Idee streunten durch die unübersichtlichen Straßen der mit Kloaken und Müllhalden durchzogenen Stadt, aber weder in dem touristischen Gran Bassam, der alten Garnisonsstadt mit der Lagune, noch in den feineren Reichenvierteln fand sich genügend Arbeit für die meist jungen Männer mit den viel zu hohen Erwartungen. So schlug sich Mamadou mit Gelegenheitsjobs durch, derzeit bei einem Schuster, der die teils erbärmlichen Treter flickte und ihn dann zum Ausliefern durch die halbe Stadt schickte. Wenigstens konnte er dadurch die Straßen seiner neuen Umgebung kennenlernen. Der eher schüchterne junge Bursche fand eine Bleibe in einer kleinen Seitenstraße im Viertel Yopougon, nicht weit entfernt von der berüchtigten Rue Princess. Sein täglicher Weg zur Arbeit führte ihn mit einem kleinen Umweg an einem Marktplätzchen vorbei. Dort pflegte er eine kleine Pause einzulegen, um scheinbar gelangweilt die Szene zu betrachten. Ziel seiner Begierde, die regelmäßig auch seine Lenden in Gefühlswirren brachte, war eine junge Dame, eher noch ein Mädchen, die an einem der Stände jeden Morgen hingebungsvoll die Auslagen mit den runden Auberginen, Yams und Maniok, knallroten Tomaten, Avocados und Papayas arrangierte. Live-Songs:
Wie es weitergeht, erfahrt ihr im Buch.
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